Motivation ist ein kostbares Gut
Wesentliche Erkennisse daraus:
Fast sechs Millionen Arbeitnehmer in Deutschland (16%) haben innerlich gekündigt / davon sind 650.000 Deutsche aktiv auf Jobsuche | |
Ein Drittel der Beschäftigten (34%) fühlt sich von seinem Arbeitgeber bei der Fortbildung nicht unterstützt | |
Weiterbildungsimpulse von Führungskräften, HR-Verantwortlichen oder Geschäftsführung erhöhen die emotionale Mitarbeiterbindung deutlich | |
Nur 16 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sind engagiert am Arbeitsplatz.
84 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland verspüren keine echte Verpflichtung ihrer Arbeit gegenüber, wobei 15 Prozent von ihnen "aktiv unengagiert" sind. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch die Gruppe der "unengagierten" und "aktiv unengagierten" Mitarbeiter – aufgrund schwacher Mitarbeiterbindung, hoher Fehlzeiten und niedriger Produktivität – summiert sich jährlich auf einen Betrag von etwa 220 Milliarden Euro. Diese Größenordnung entspricht fast dem gesamten Bundeshaushalt 2001.
Engagierte Mitarbeiter: loyal, produktiv, empfinden ihre Arbeit als befriedigend (16 % der deutschen Arbeitnehmer) | |
Unengagierte Mitarbeiter (die Mehrheit): mögen zwar produktiv sein, sind ihrem Unternehmen gegenüber jedoch nicht verpflichtet und werden dieses verlassen, wenn sich ihnen eine bessere Gelegenheit bietet | |
Aktiv unengagierte Mitarbeiter (15 % der deutschen Arbeitnehmer): sind verstimmt und zeigen ihre negative Einstellung zu ihrer Arbeit und ihren Arbeitgebern oftmals auf aggressive Weise. Sie können sowohl schlicht schlechte Angestellte sein (mangelnde Produktivität) oder sie haben aufgrund ihres schlechten Verhältnisses mit dem Vorgesetzten die innere Kündigung vollzogen (Mitarbeiterfluktuation). | |
Noch schlimmer ist, dass Mitarbeiter wahrscheinlich immer unengagierter werden, je länger sie bei ihren Unternehmen bleiben. So verliert das menschliche Kapital – welches eigentlich durch Weiterbildung und Entwicklung wachsen sollte – zu oft an Wert, da Manager und Unternehmen es versäumen, aus dieser Investition Mitarbeiter aufgrund von Krankheit neun Tage pro Jahr, verglichen mit fünf Tagen bei engagierten Mitarbeitern. Bei "aktiv unengagierten" Mitarbeitern ist zudem die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr Unternehmen binnen eines Jahres verlassen, sehr viel höher als bei ihren engagierteren Kollegen. So stimmten der Aussage "Ich beabsichtige, heute in einem Jahr noch bei meiner derzeitigen Firma zu sein" nur 41 Prozent der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter absolut zu, gegenüber 90 Prozent der engagierten. Dies bedeutet höhere Mitarbeiterfluktuation, die Unternehmen teuer bezahlen. Einem Unternehmen mit rund 10.000 Mitarbeitern würden bei dieser Fluktuationsrate zwischen drei und neun Millionen Mark pro Jahr an zusätzlichen Kosten entstehen.
Weiterhin sind nur 22 Prozent der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter gewillt, die Produkte oder Leistungen ihres Unternehmens an Bekannte weiterzuempfehlen, verglichen mit 73 Prozent der engagierten Mitarbeiter. Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach der Weiterempfehlung des eigenen Arbeitsplatzes an Freunde und Bekannte ("aktiv unengagierte" Mitarbeiter: 5 % vs. engagierte Mitarbeiter: 70 %). Darüber hinaus sind die "aktiv unengagierten" Mitarbeiter gestresster als engagierte Mitarbeiter (39 zu 17 %), sie planen, ihren Karriereweg weniger mit ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu gehen (16 zu 71 %) und haben weniger Spaß bei der Arbeit (11 zu 78 %).
Gallup konnte zudem herausfinden, dass gutes, mitarbeiterfokussiertes Management der Schlüssel zum Anheben des Engagementlevels darstellt.
Ich selbst stelle bei meinen Seminaren oder Teamentwicklungsprozessen immer wieder die Fragen:
„Was fördert Ihre Motivation?“ | |
„Was bewirkt bei Ihnen Frustration? Was demotiviert Sie?“ | |
Keine klare Aufgabenstellung | |
Unzureichende Ressourcen (Zeit, Personal, Arbeitsmittel) | |
Druck von oben | |
Keine Hilfe von oben | |
Keine Wertschätzung | |
Kritik kommt prompt, Anerkennung nie | |
Ungerechtfertigte bzw. unfaire Kritik | |
Kritik auf einer sehr persönlichen Ebene | |
Der Mitarbeiter bekommt unzureichende, verspätete oder gar keine Informationen | |
Nicht ernst genommen werden | |
Mangel an individuellen Freiräumen (Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Selbstorganisation etc.) | |
Keine einheitliche Linie der Führung | |
Verantwortlich gemacht werden, ohne die nötigen Befugnisse zu haben | |
Wenn man auf dem letzten Loch pfeift und noch mehr Arbeit bekommt | |
Verlogenes Verhalten der Führung, mangelnde Glaubwürdigkeit | |
Bremse von oben | |
Eintönige bzw. uninteressante Arbeit | |
Mangelndes Vertrauen seitens des Vorgesetzten in die Fähigkeiten und den | |
Leistungswillen des Mitarbeiters | |
Ungerechtigkeit | |
Misserfolg | |
Dauerstress | |
Fehlende Rückendeckung seitens des Vorgesetzten | |
Mangelnde Loyalität des Vorgesetzten | |
Zu niedriges Gehalt (verglichen mit dem Branchendurchschnitt ist die Entlohnung oft durchaus „normal“. Geld bekommt aber oft den Charakter von „Schmerzensgeld“: | |
„Für das, was ich hier täglich erdulden muss, müssten die mir noch 1.000 Euro mehr zahlen“) | |
Mangelnde Identifizierung mit der zu erbringenden Leistung bzw. den Zielen | |
Der Vorgesetzte weiß immer alles besser und lässt dem Mitarbeiter seine (vermeintliche) Überlegenheit ständig spüren | |
Chefentscheidungen, die für den Mitarbeiter oft nicht nachvollziehbar sind | |
Der Vorgesetzte übergeht den Mitarbeiter | |
Übertriebene Kontrolle | |
Ich als Mitarbeiter habe bestimmte Wertvorstellungen (Dinge, die mir in meinem Leben wichtig sind). Daraus entwickeln sich meine individuellen Bedürfnisse und Ziele. Für alles, was ich mir nicht selbst geben kann, brauche ich Input von außen. Ich bringe das, was ich gut kann, in ein Unternehmen ein und erhalte vom Unternehmen Gegenleistungen, mit denen ich meine eigenen Ziele erreichen und meine Bedürfnisse befriedigen kann. Dabei achte ich genau auf das Verhältnis von Geben und Nehmen: Wenn ich gleich oder mehr zurückbekomme, als ich gegeben habe, bin ich zufrieden – und motiviert, auch weiterhin eine gute Leistung zu erbringen. Ist die Gegenleistung deutlich niedriger als mein Input, bin ich frustriert und kündige – tatsächlich oder innerlich.
Wertschätzung und Respekt | |
Akzeptanz | |
Vertrauen statt unnötiger Kontrollen | |
An einem Platz zu sein, an dem der Mitarbeiter wirklich seine Stärken einbringen kann | |
Erreichen von Zielen, Erfolgserlebnisse | |
Autonomie (Selbstund Mitbestimmung, Entscheidungsfreiheit) | |
Dank und Anerkennung | |
Feedback über die erbrachte Leistung | |
Gutes Klima | |
Klare Strukturen / klare Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen mit Definition der Messgrößen | |
Orientierung (z.B.: klare Ziele, ein verständliches Unternehmenskonzept) | |
Förderliche Rahmenbedingungen | |
Interessante, sinnvolle und bewältigbare Arbeit | |
Ein Lächeln | |
Spaß und Freude bei der Arbeit | |
Konstruktive Zusammenarbeit | |
Das Gefühl gebraucht zu werden | |
Faire Entlohnung | |
Unterstützung von oben, Loyalität der Führung, Rückendeckung | |
Motivierende Unternehmenskultur | |
Entwicklungsmöglichkeiten (Karriere, Weiterbildung) | |
18.04.2003
Für mich persönlich |
Zukunft gestalten |
Konflikte, Krisen & Emotionen |
Leadership |
Teamwork |
Gastbeiträge |
Motivation ist ein kostbares Gut
Wesentliche Erkennisse daraus:
Fast sechs Millionen Arbeitnehmer in Deutschland (16%) haben innerlich gekündigt / davon sind 650.000 Deutsche aktiv auf Jobsuche | |
Ein Drittel der Beschäftigten (34%) fühlt sich von seinem Arbeitgeber bei der Fortbildung nicht unterstützt | |
Weiterbildungsimpulse von Führungskräften, HR-Verantwortlichen oder Geschäftsführung erhöhen die emotionale Mitarbeiterbindung deutlich | |
Nur 16 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sind engagiert am Arbeitsplatz.
84 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland verspüren keine echte Verpflichtung ihrer Arbeit gegenüber, wobei 15 Prozent von ihnen "aktiv unengagiert" sind. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch die Gruppe der "unengagierten" und "aktiv unengagierten" Mitarbeiter – aufgrund schwacher Mitarbeiterbindung, hoher Fehlzeiten und niedriger Produktivität – summiert sich jährlich auf einen Betrag von etwa 220 Milliarden Euro. Diese Größenordnung entspricht fast dem gesamten Bundeshaushalt 2001.
Engagierte Mitarbeiter: loyal, produktiv, empfinden ihre Arbeit als befriedigend (16 % der deutschen Arbeitnehmer) | |
Unengagierte Mitarbeiter (die Mehrheit): mögen zwar produktiv sein, sind ihrem Unternehmen gegenüber jedoch nicht verpflichtet und werden dieses verlassen, wenn sich ihnen eine bessere Gelegenheit bietet | |
Aktiv unengagierte Mitarbeiter (15 % der deutschen Arbeitnehmer): sind verstimmt und zeigen ihre negative Einstellung zu ihrer Arbeit und ihren Arbeitgebern oftmals auf aggressive Weise. Sie können sowohl schlicht schlechte Angestellte sein (mangelnde Produktivität) oder sie haben aufgrund ihres schlechten Verhältnisses mit dem Vorgesetzten die innere Kündigung vollzogen (Mitarbeiterfluktuation). | |
Noch schlimmer ist, dass Mitarbeiter wahrscheinlich immer unengagierter werden, je länger sie bei ihren Unternehmen bleiben. So verliert das menschliche Kapital – welches eigentlich durch Weiterbildung und Entwicklung wachsen sollte – zu oft an Wert, da Manager und Unternehmen es versäumen, aus dieser Investition Mitarbeiter aufgrund von Krankheit neun Tage pro Jahr, verglichen mit fünf Tagen bei engagierten Mitarbeitern. Bei "aktiv unengagierten" Mitarbeitern ist zudem die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr Unternehmen binnen eines Jahres verlassen, sehr viel höher als bei ihren engagierteren Kollegen. So stimmten der Aussage "Ich beabsichtige, heute in einem Jahr noch bei meiner derzeitigen Firma zu sein" nur 41 Prozent der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter absolut zu, gegenüber 90 Prozent der engagierten. Dies bedeutet höhere Mitarbeiterfluktuation, die Unternehmen teuer bezahlen. Einem Unternehmen mit rund 10.000 Mitarbeitern würden bei dieser Fluktuationsrate zwischen drei und neun Millionen Mark pro Jahr an zusätzlichen Kosten entstehen.
Weiterhin sind nur 22 Prozent der "aktiv unengagierten" Mitarbeiter gewillt, die Produkte oder Leistungen ihres Unternehmens an Bekannte weiterzuempfehlen, verglichen mit 73 Prozent der engagierten Mitarbeiter. Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach der Weiterempfehlung des eigenen Arbeitsplatzes an Freunde und Bekannte ("aktiv unengagierte" Mitarbeiter: 5 % vs. engagierte Mitarbeiter: 70 %). Darüber hinaus sind die "aktiv unengagierten" Mitarbeiter gestresster als engagierte Mitarbeiter (39 zu 17 %), sie planen, ihren Karriereweg weniger mit ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu gehen (16 zu 71 %) und haben weniger Spaß bei der Arbeit (11 zu 78 %).
Gallup konnte zudem herausfinden, dass gutes, mitarbeiterfokussiertes Management der Schlüssel zum Anheben des Engagementlevels darstellt.
Ich selbst stelle bei meinen Seminaren oder Teamentwicklungsprozessen immer wieder die Fragen:
„Was fördert Ihre Motivation?“ | |
„Was bewirkt bei Ihnen Frustration? Was demotiviert Sie?“ | |
Keine klare Aufgabenstellung | |
Unzureichende Ressourcen (Zeit, Personal, Arbeitsmittel) | |
Druck von oben | |
Keine Hilfe von oben | |
Keine Wertschätzung | |
Kritik kommt prompt, Anerkennung nie | |
Ungerechtfertigte bzw. unfaire Kritik | |
Kritik auf einer sehr persönlichen Ebene | |
Der Mitarbeiter bekommt unzureichende, verspätete oder gar keine Informationen | |
Nicht ernst genommen werden | |
Mangel an individuellen Freiräumen (Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Selbstorganisation etc.) | |
Keine einheitliche Linie der Führung | |
Verantwortlich gemacht werden, ohne die nötigen Befugnisse zu haben | |
Wenn man auf dem letzten Loch pfeift und noch mehr Arbeit bekommt | |
Verlogenes Verhalten der Führung, mangelnde Glaubwürdigkeit | |
Bremse von oben | |
Eintönige bzw. uninteressante Arbeit | |
Mangelndes Vertrauen seitens des Vorgesetzten in die Fähigkeiten und den | |
Leistungswillen des Mitarbeiters | |
Ungerechtigkeit | |
Misserfolg | |
Dauerstress | |
Fehlende Rückendeckung seitens des Vorgesetzten | |
Mangelnde Loyalität des Vorgesetzten | |
Zu niedriges Gehalt (verglichen mit dem Branchendurchschnitt ist die Entlohnung oft durchaus „normal“. Geld bekommt aber oft den Charakter von „Schmerzensgeld“: | |
„Für das, was ich hier täglich erdulden muss, müssten die mir noch 1.000 Euro mehr zahlen“) | |
Mangelnde Identifizierung mit der zu erbringenden Leistung bzw. den Zielen | |
Der Vorgesetzte weiß immer alles besser und lässt dem Mitarbeiter seine (vermeintliche) Überlegenheit ständig spüren | |
Chefentscheidungen, die für den Mitarbeiter oft nicht nachvollziehbar sind | |
Der Vorgesetzte übergeht den Mitarbeiter | |
Übertriebene Kontrolle | |
Ich als Mitarbeiter habe bestimmte Wertvorstellungen (Dinge, die mir in meinem Leben wichtig sind). Daraus entwickeln sich meine individuellen Bedürfnisse und Ziele. Für alles, was ich mir nicht selbst geben kann, brauche ich Input von außen. Ich bringe das, was ich gut kann, in ein Unternehmen ein und erhalte vom Unternehmen Gegenleistungen, mit denen ich meine eigenen Ziele erreichen und meine Bedürfnisse befriedigen kann. Dabei achte ich genau auf das Verhältnis von Geben und Nehmen: Wenn ich gleich oder mehr zurückbekomme, als ich gegeben habe, bin ich zufrieden – und motiviert, auch weiterhin eine gute Leistung zu erbringen. Ist die Gegenleistung deutlich niedriger als mein Input, bin ich frustriert und kündige – tatsächlich oder innerlich.
Wertschätzung und Respekt | |
Akzeptanz | |
Vertrauen statt unnötiger Kontrollen | |
An einem Platz zu sein, an dem der Mitarbeiter wirklich seine Stärken einbringen kann | |
Erreichen von Zielen, Erfolgserlebnisse | |
Autonomie (Selbstund Mitbestimmung, Entscheidungsfreiheit) | |
Dank und Anerkennung | |
Feedback über die erbrachte Leistung | |
Gutes Klima | |
Klare Strukturen / klare Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen mit Definition der Messgrößen | |
Orientierung (z.B.: klare Ziele, ein verständliches Unternehmenskonzept) | |
Förderliche Rahmenbedingungen | |
Interessante, sinnvolle und bewältigbare Arbeit | |
Ein Lächeln | |
Spaß und Freude bei der Arbeit | |
Konstruktive Zusammenarbeit | |
Das Gefühl gebraucht zu werden | |
Faire Entlohnung | |
Unterstützung von oben, Loyalität der Führung, Rückendeckung | |
Motivierende Unternehmenskultur | |
Entwicklungsmöglichkeiten (Karriere, Weiterbildung) | |
18.04.2003
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