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Für mich persönlich

 

 

Es ist unmöglich! Oder doch nicht?

 

Eine Weisheit aus China sagt: "Der Frosch, der im Brunnen sitzt, beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand."

 

Am 23. Juni 1940 wurde die farbige Wilma Rudolf in Tennessee geboren. Sie erkrankte an Kinderlähmung und konnte bis zum Alter von 8 Jahren nicht gehen. 1960 gewann sie bei den Olympischen Spielen in Rom 3 Goldmedaillen im Laufen (100 m, 200 m, Sprintstaffel).

 

Ihr Spitzname war „Die Gazelle“.


Schneller, höher, weiter ...

Der Sport bietet immer wieder gute Beispiele über Leistungen, die scheinbar „unmöglich“ sind und doch möglich wurden. Die Geschichte von Wilma Rudolf gehört dazu, genau so das Comeback von Hermann Maier, aber auch bemerkenswerte Leistungen im Bereich des Behindertensports wie z.B.: die Weltrekorde und Olympia-siege des Rollstuhlsportlers Christoph Etzlstorfer).

 

Wenn man mit einem neuen Sport beginnt ist meistens die Motivation zum Trainieren und Üben noch relativ hoch. Erste Fortschritte stellen sich ein – aber irgendwann kommt der Moment, wo man merkt, dass man für einen wirklichen Erfolg mehr bzw. härter trainieren müsste. Bleibt man im Bereich „unterschwelliger Reize“, ist kein nennenswerter Trainingseffekt möglich. Erst im „überschwelligen Bereich“ erzielt man einen merkbaren Fortschritt. Dieser überschwellige Bereich liegt nicht mehr in unserer Komfortzone, sondern in der Stresszone (siehe den Beitrag "Konstruktiver Umgang mit Grenzen und Krisen").

 

Betrachtet man das Training im überschwelligen Bereich als sportliche Herausforderung und kann ihm trotz der Anstrengung Lustgefühle abgewinnen wird man weiter machen. Sieht man das Ganze aber als „Schinderei“, sind deutliche Unlustgefühle die Folge und irgendwann kommt man an den „Toten Punkt“.


Der „tote Punkt“ ist eine Grenze oder ein Meilenstein

Am „toten Punkt“ passiert häufig ein interessantes psychologisches Phänomen:

Irgendetwas in uns entscheidet „Ich will nicht mehr. Es ist den Aufwand nicht wert.“
Aber die „offizielle Stellungnahme“ unseres Verstandes ist oft: „Es geht nicht. Dafür bin ich nicht talentiert genug, jung genug, ....“

Tatsache ist, dass es Andere doch können – und man selbst könnte es mit dem entsprechenden Aufwand wahrscheinlich auch.

 

Gründe, warum es für uns mühsam wird (und das gilt auch für andere Bereiche außer Sport), gibt es viele, z.B.:

die falsche Methode
fehlende Regelmäßigkeit – und dadurch zu wenig merkbare Fortschritte bezogen auf den Aufwand
mentale Fokussierung auf die Anstrengungen und Entbehrungen (anstatt sich auf die „Vison“ und den Nutzen zu konzentrieren)
Einflüsterer von außen, die das Aufgeben erleichtern („Du hast ja völlig recht, das bringt es nicht“)

Am toten Punkt ist eines sehr wichtig: Ehrlichkeit sich selbst gegenüber:
Was ist es wirklich, was mich (im Moment noch) abhält, die Grenze zu überschreiten?
Was müsste ich tun, damit es doch gelingt?
Und wenn meine Entscheidung lautet: „Ich überschreite die Grenze nicht“, dann ist das auch ok, ich muss nur wissen, dass ich es nicht WILL. Können täte ich es vielleicht, aber die Aufwand-Nutzen-Relation stimmt für mich nicht.


Am „toten Punkt“ machen die Erfolgreichen weiter

Wenn man aber weitermacht, werden oft große Energien frei. Dann kann es sein, dass scheinbar „Unmögliches“ möglich wird.

Die Schlüssel dazu sind: Eine „Vision“, Wille, Optimismus und Durchhaltevermögen.

Dazu ein Beispiel aus der Kultur:

Der Amerikaner Gilbert Kaplan gründete mit 25 Jahren sein erstes Magazin und wurde in den Folgejahren zu einem erfolgreichen und wohlhabenden Herausgeber. Als er etwa 40 Jahre alt war, hörte er Gustav Mahlers 2. Symphonie und war von dieser Musik zutiefst berührt. Aber er hatte das Gefühl, dass keine der gehörten Interpretationen die wirkliche Tiefe dieser Symphonie ausloten würde. Also verkaufte er seinen Verlag und beschloss, diese Symphonie so zu dirigieren, wie er sich deren Klang vorstellte. Er war ein vierzigjähriger Manager, hatte noch nie zuvor dirigiert und spielte auch kein Instrument. Jedermann hielt ihn für verrückt.
Aber nur 2 Jahre später war aus seinem Traum Wirklichkeit geworden. 1982 dirigierte Gilbert Kaplan Mahlers Zweite im New Yorker Lincoln Center. Die Zuhörer waren überwältigt. Ein Kritiker nannte es „eine der tiefgründigsten fünf Interpretationen von Mahlers Zweiter, die ich in den letzten 25 Jahren gehört habe“. 1983 dirigierte Kaplan die Symphonie in der Carnegie Hall. Dieses Konzert wurde von den Daily News zu einem der besten zehn Konzerte des Jahres gewählt und als eine der besten Aufführungen von Mahlers Zweiter bezeichnet, die es je gab. Die 1988 eingespielte CD wurde in diesem Jahr die meistverkaufte Klassik-CD in den USA.



„Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen.“ (japanisches Sprichwort)

Gibt es etwas, was ich gerne machen würde und wo ich eine wirkliche Sehnsucht verspüre, aber eine innere Stimme sagt: „Das geht nicht“?
Welche Überzeugungen habe ich, die zu diesem „Es geht nicht“ führen?
Woher habe ich diese Annahmen (Wer hat mir das gesagt, wo habe ich das gelesen, welche Erfahrungen habe ich dazu gemacht?)
Welchen Nutzen würde es mir bringen, wenn ich es doch täte?
Welcher Weg fällt mir heute ein, mit dem es machbar ist?
Wie groß ist der Aufwand, den ich betrieben muss?
Ist er in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzten?

Zum Abschluss noch eine Geschichte (Quelle: Paolo Coelho: "Der Wanderer", S.8):

Das Tor durch die Unmöglichkeit
Der Meister sagte zum Schüler: „Wenn du dich auf deinen Weg machst, wirst du an eine Tür kommen, an der ein Satz geschrieben steht. Komm zu mir zurück und sage mir, wie dieser Satz lautet.“
Eifrig machte sich der Schüler auf die Suche. Eines Tages entdeckte er die Tür, las den Satz und kehrte zum Meister zurück.
„Am Anfang des Weges stand geschrieben: ES IST UNMÖGLICH!“, berichtete er dem Meister.
„Wo stand das?“, fragte der Meister. „An einer Wand oder an einer Tür?“
„An einer Tür“, antwortete der Schüler.
„Nun, dann packe die Türklinke und öffne die Tür!“
Der Schüler gehorchte. Da der Satz an der Tür stand, bewegte sich dieser mit ihr. Als die Tür ganz offen war, konnte der Schüler den Satz nicht mehr sehen – und setzte seinen Weg fort.



 

23.06.2006

 

 


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Am 23. Juni 1940 wurde die farbige Wilma Rudolf in Tennessee geboren. Sie erkrankte an Kinderlähmung und konnte bis zum Alter von 8 Jahren nicht gehen. 1960 gewann sie bei den Olympischen Spielen in Rom 3 Goldmedaillen im Laufen (100 m, 200 m, Sprintstaffel).

 

Ihr Spitzname war „Die Gazelle“.


Schneller, höher, weiter ...

Der Sport bietet immer wieder gute Beispiele über Leistungen, die scheinbar „unmöglich“ sind und doch möglich wurden. Die Geschichte von Wilma Rudolf gehört dazu, genau so das Comeback von Hermann Maier, aber auch bemerkenswerte Leistungen im Bereich des Behindertensports wie z.B.: die Weltrekorde und Olympia-siege des Rollstuhlsportlers Christoph Etzlstorfer).

 

Wenn man mit einem neuen Sport beginnt ist meistens die Motivation zum Trainieren und Üben noch relativ hoch. Erste Fortschritte stellen sich ein – aber irgendwann kommt der Moment, wo man merkt, dass man für einen wirklichen Erfolg mehr bzw. härter trainieren müsste. Bleibt man im Bereich „unterschwelliger Reize“, ist kein nennenswerter Trainingseffekt möglich. Erst im „überschwelligen Bereich“ erzielt man einen merkbaren Fortschritt. Dieser überschwellige Bereich liegt nicht mehr in unserer Komfortzone, sondern in der Stresszone (siehe den Beitrag "Konstruktiver Umgang mit Grenzen und Krisen").

 

Betrachtet man das Training im überschwelligen Bereich als sportliche Herausforderung und kann ihm trotz der Anstrengung Lustgefühle abgewinnen wird man weiter machen. Sieht man das Ganze aber als „Schinderei“, sind deutliche Unlustgefühle die Folge und irgendwann kommt man an den „Toten Punkt“.


Der „tote Punkt“ ist eine Grenze oder ein Meilenstein

Am „toten Punkt“ passiert häufig ein interessantes psychologisches Phänomen:

Irgendetwas in uns entscheidet „Ich will nicht mehr. Es ist den Aufwand nicht wert.“
Aber die „offizielle Stellungnahme“ unseres Verstandes ist oft: „Es geht nicht. Dafür bin ich nicht talentiert genug, jung genug, ....“

Tatsache ist, dass es Andere doch können – und man selbst könnte es mit dem entsprechenden Aufwand wahrscheinlich auch.

 

Gründe, warum es für uns mühsam wird (und das gilt auch für andere Bereiche außer Sport), gibt es viele, z.B.:

die falsche Methode
fehlende Regelmäßigkeit – und dadurch zu wenig merkbare Fortschritte bezogen auf den Aufwand
mentale Fokussierung auf die Anstrengungen und Entbehrungen (anstatt sich auf die „Vison“ und den Nutzen zu konzentrieren)
Einflüsterer von außen, die das Aufgeben erleichtern („Du hast ja völlig recht, das bringt es nicht“)

Am toten Punkt ist eines sehr wichtig: Ehrlichkeit sich selbst gegenüber:
Was ist es wirklich, was mich (im Moment noch) abhält, die Grenze zu überschreiten?
Was müsste ich tun, damit es doch gelingt?
Und wenn meine Entscheidung lautet: „Ich überschreite die Grenze nicht“, dann ist das auch ok, ich muss nur wissen, dass ich es nicht WILL. Können täte ich es vielleicht, aber die Aufwand-Nutzen-Relation stimmt für mich nicht.


Am „toten Punkt“ machen die Erfolgreichen weiter

Wenn man aber weitermacht, werden oft große Energien frei. Dann kann es sein, dass scheinbar „Unmögliches“ möglich wird.

Die Schlüssel dazu sind: Eine „Vision“, Wille, Optimismus und Durchhaltevermögen.

Dazu ein Beispiel aus der Kultur:

Der Amerikaner Gilbert Kaplan gründete mit 25 Jahren sein erstes Magazin und wurde in den Folgejahren zu einem erfolgreichen und wohlhabenden Herausgeber. Als er etwa 40 Jahre alt war, hörte er Gustav Mahlers 2. Symphonie und war von dieser Musik zutiefst berührt. Aber er hatte das Gefühl, dass keine der gehörten Interpretationen die wirkliche Tiefe dieser Symphonie ausloten würde. Also verkaufte er seinen Verlag und beschloss, diese Symphonie so zu dirigieren, wie er sich deren Klang vorstellte. Er war ein vierzigjähriger Manager, hatte noch nie zuvor dirigiert und spielte auch kein Instrument. Jedermann hielt ihn für verrückt.
Aber nur 2 Jahre später war aus seinem Traum Wirklichkeit geworden. 1982 dirigierte Gilbert Kaplan Mahlers Zweite im New Yorker Lincoln Center. Die Zuhörer waren überwältigt. Ein Kritiker nannte es „eine der tiefgründigsten fünf Interpretationen von Mahlers Zweiter, die ich in den letzten 25 Jahren gehört habe“. 1983 dirigierte Kaplan die Symphonie in der Carnegie Hall. Dieses Konzert wurde von den Daily News zu einem der besten zehn Konzerte des Jahres gewählt und als eine der besten Aufführungen von Mahlers Zweiter bezeichnet, die es je gab. Die 1988 eingespielte CD wurde in diesem Jahr die meistverkaufte Klassik-CD in den USA.



„Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen.“ (japanisches Sprichwort)

Gibt es etwas, was ich gerne machen würde und wo ich eine wirkliche Sehnsucht verspüre, aber eine innere Stimme sagt: „Das geht nicht“?
Welche Überzeugungen habe ich, die zu diesem „Es geht nicht“ führen?
Woher habe ich diese Annahmen (Wer hat mir das gesagt, wo habe ich das gelesen, welche Erfahrungen habe ich dazu gemacht?)
Welchen Nutzen würde es mir bringen, wenn ich es doch täte?
Welcher Weg fällt mir heute ein, mit dem es machbar ist?
Wie groß ist der Aufwand, den ich betrieben muss?
Ist er in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzten?

Zum Abschluss noch eine Geschichte (Quelle: Paolo Coelho: "Der Wanderer", S.8):

Das Tor durch die Unmöglichkeit
Der Meister sagte zum Schüler: „Wenn du dich auf deinen Weg machst, wirst du an eine Tür kommen, an der ein Satz geschrieben steht. Komm zu mir zurück und sage mir, wie dieser Satz lautet.“
Eifrig machte sich der Schüler auf die Suche. Eines Tages entdeckte er die Tür, las den Satz und kehrte zum Meister zurück.
„Am Anfang des Weges stand geschrieben: ES IST UNMÖGLICH!“, berichtete er dem Meister.
„Wo stand das?“, fragte der Meister. „An einer Wand oder an einer Tür?“
„An einer Tür“, antwortete der Schüler.
„Nun, dann packe die Türklinke und öffne die Tür!“
Der Schüler gehorchte. Da der Satz an der Tür stand, bewegte sich dieser mit ihr. Als die Tür ganz offen war, konnte der Schüler den Satz nicht mehr sehen – und setzte seinen Weg fort.



 

23.06.2006

 

 

 

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