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Konflikte, Krisen & Emotionen

 

 

In schwierigen Situationen Haltung bewahren

 

In emotional geladenen Situationen verändert sich unbewusst unsere Körperhaltung analog unserem „Notfallprogramm“. Wir machen uns groß, klein, erstarren – je nach Situation und individuellem Reaktionsmuster. Das Problematische daran ist, dass diese Änderungen unserer Haltung ein konstruktives Bewältigen der Situation eher behindern statt zu fördern.


Ein verbaler Angriff ist keine körperliche Bedrohung

Wenn wir verbal angegriffen werden (Bp.: Kritik durch den Chef, verärgerter Kunde, Streit mit dem Partner), nimmt unser Körper automatisiert eine Schutzhaltung ein, z.B.: Schultern hochziehen, Kinn zur Brust, Arme verschränken, sich klein machen, Beine übereinander schlagen etc. Der Sinn dieser Reaktion ist es, empfindliche Körperpartien wie z.B. die Kehle zu schützen.

 

Bloß – wovor? Diese vom limbischen System im Gehirn gesteuerte Reaktion ist dann sinnvoll, wenn wir körperlich attackiert werden. Frage: wie oft sind Sie von einem ärgerlichen Chef oder Kunden schon geschlagen oder gewürgt worden? Wahrscheinlich noch nie. Allerdings unterscheidet unser limbisches System nicht zwischen einem körperlichen und einem verbalen Angriff. Wir erleben beides als bedrohlich und reagieren mit einer Schutzhaltung.


Körpersprache und Emotion beeinflussen sich gegenseitig

Der Körper drückt aus, was wir fühlen. Man sieht es einer Person an, ob sie fröhlich oder ärgerlich ist. Es gibt eine Reihe von Redewendungen, die auf diesen Zusammenhang hinweisen, z.B.:

Rückgrat haben
Ein aufrechter Charakter
Den Kopf einziehen
Starr vor Angst
Zumachen
Den Boden unter den Füßen verlieren

Die Sache funktioniert aber auch in die andere Richtung: die Körperhaltung bzw. Mimik beeinflusst unsere Emotionen! Beispiel: Lächeln Sie – und versuchen Sie gleichzeitig ärgerlich zu sein (siehe den Beitrag "Die Magie des Lächelns").

Im Falle eines verbalen Angriffs hat das folgende Konsequenz: unser Notfallprogramm bewirkt auf der Körperebene Anspannung, Zusammenziehen, Kleinmachen. Solange wir in dieser Haltung bleiben, bekommt unsere emotionale Ebene laufend die Information, dass die unangenehme Situation nach wie vor besteht. Außerdem ist in dieser Haltung die Atmung behindert und dadurch auch der Energiefluss im Körper.

Wir können diesen Effekt aber auch im Positiven nutzen: Wenn wir eine selbstsichere und souveräne Körperhaltung einnehmen, wirkt sich das auch auf unsere emotionale Befindlichkeit aus!


STOP! – Haltung annehmen

Wenn wir wahrnehmen, dass unser Körper notfallgemäß reagiert, ist es erforderlich, so rasch wie möglich aus der Stress-Haltung auszusteigen.

 

Schritt 1: STOP! (siehe Newsletter Jänner 2007)

 

Schritt 2: Ändern der Körperhaltung:

Guter Bodenkontakt mit beiden Füßen („Erdung“ – denken Sie an das Einstiegsritual von Sumo-Ringern vor dem Kampf)
Leicht gebeugte Knie (durchgestreckte Knie vermindern die Stabilität)
Becken leicht nach vorne kippen
Aufrechte Wirbelsäule (stellen Sie sich vor, dass am unteren Ende der Wirbelsäule ein Faden befestigt ist, der sanft in Richtung Erde gezogen wird und dass gleichzeitig ein Faden am Kopf sanft in Richtung Himmel gezogen wird. Es geht also nicht um ein Größerwerden, sondern um eine sanfte Streckung des Rückgrats.)
Schultern entspannt (= nicht hochgezogen) und in einer neutralen Mittelposition (= nicht nach vorne gekippt oder nach hinten gezogen), Brustkorb weiten
Kopf aufrecht und entspannt, mit leichtem Zug nach vorne-oben
Kiefermuskel entspannen, leichtes Lächeln
Stirn entspannen
Tief durchatmen

Dieses Gegenprogramm ist im Grunde genommen eine paradoxe Intervention: Unser Instinkt sagt uns: „klein machen und zusammenziehen“, aber um mit der Situation gut klar zu kommen, müssen wir genau das Gegenteil tun: Aufrichten und aufmachen.

 

Diese Korrektur in der Körperhaltung eignet sich für alle Situationen, wo unser Notfall-programm unnötigerweise auf Kampf, Flucht oder Totstellen schaltet, um aus einer blockierenden oder hinderlichen Emotion wie Angst. Ärger oder Hilflosigkeit wieder herauszukommen.


 

20.03.2007

 

 


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In emotional geladenen Situationen verändert sich unbewusst unsere Körperhaltung analog unserem „Notfallprogramm“. Wir machen uns groß, klein, erstarren – je nach Situation und individuellem Reaktionsmuster. Das Problematische daran ist, dass diese Änderungen unserer Haltung ein konstruktives Bewältigen der Situation eher behindern statt zu fördern.


Ein verbaler Angriff ist keine körperliche Bedrohung

Wenn wir verbal angegriffen werden (Bp.: Kritik durch den Chef, verärgerter Kunde, Streit mit dem Partner), nimmt unser Körper automatisiert eine Schutzhaltung ein, z.B.: Schultern hochziehen, Kinn zur Brust, Arme verschränken, sich klein machen, Beine übereinander schlagen etc. Der Sinn dieser Reaktion ist es, empfindliche Körperpartien wie z.B. die Kehle zu schützen.

 

Bloß – wovor? Diese vom limbischen System im Gehirn gesteuerte Reaktion ist dann sinnvoll, wenn wir körperlich attackiert werden. Frage: wie oft sind Sie von einem ärgerlichen Chef oder Kunden schon geschlagen oder gewürgt worden? Wahrscheinlich noch nie. Allerdings unterscheidet unser limbisches System nicht zwischen einem körperlichen und einem verbalen Angriff. Wir erleben beides als bedrohlich und reagieren mit einer Schutzhaltung.


Körpersprache und Emotion beeinflussen sich gegenseitig

Der Körper drückt aus, was wir fühlen. Man sieht es einer Person an, ob sie fröhlich oder ärgerlich ist. Es gibt eine Reihe von Redewendungen, die auf diesen Zusammenhang hinweisen, z.B.:

Rückgrat haben
Ein aufrechter Charakter
Den Kopf einziehen
Starr vor Angst
Zumachen
Den Boden unter den Füßen verlieren

Die Sache funktioniert aber auch in die andere Richtung: die Körperhaltung bzw. Mimik beeinflusst unsere Emotionen! Beispiel: Lächeln Sie – und versuchen Sie gleichzeitig ärgerlich zu sein (siehe den Beitrag "Die Magie des Lächelns").

Im Falle eines verbalen Angriffs hat das folgende Konsequenz: unser Notfallprogramm bewirkt auf der Körperebene Anspannung, Zusammenziehen, Kleinmachen. Solange wir in dieser Haltung bleiben, bekommt unsere emotionale Ebene laufend die Information, dass die unangenehme Situation nach wie vor besteht. Außerdem ist in dieser Haltung die Atmung behindert und dadurch auch der Energiefluss im Körper.

Wir können diesen Effekt aber auch im Positiven nutzen: Wenn wir eine selbstsichere und souveräne Körperhaltung einnehmen, wirkt sich das auch auf unsere emotionale Befindlichkeit aus!


STOP! – Haltung annehmen

Wenn wir wahrnehmen, dass unser Körper notfallgemäß reagiert, ist es erforderlich, so rasch wie möglich aus der Stress-Haltung auszusteigen.

 

Schritt 1: STOP! (siehe Newsletter Jänner 2007)

 

Schritt 2: Ändern der Körperhaltung:

Guter Bodenkontakt mit beiden Füßen („Erdung“ – denken Sie an das Einstiegsritual von Sumo-Ringern vor dem Kampf)
Leicht gebeugte Knie (durchgestreckte Knie vermindern die Stabilität)
Becken leicht nach vorne kippen
Aufrechte Wirbelsäule (stellen Sie sich vor, dass am unteren Ende der Wirbelsäule ein Faden befestigt ist, der sanft in Richtung Erde gezogen wird und dass gleichzeitig ein Faden am Kopf sanft in Richtung Himmel gezogen wird. Es geht also nicht um ein Größerwerden, sondern um eine sanfte Streckung des Rückgrats.)
Schultern entspannt (= nicht hochgezogen) und in einer neutralen Mittelposition (= nicht nach vorne gekippt oder nach hinten gezogen), Brustkorb weiten
Kopf aufrecht und entspannt, mit leichtem Zug nach vorne-oben
Kiefermuskel entspannen, leichtes Lächeln
Stirn entspannen
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Dieses Gegenprogramm ist im Grunde genommen eine paradoxe Intervention: Unser Instinkt sagt uns: „klein machen und zusammenziehen“, aber um mit der Situation gut klar zu kommen, müssen wir genau das Gegenteil tun: Aufrichten und aufmachen.

 

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20.03.2007

 

 

 

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