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Leadership

 

 

Batterien-Check

 

„Stress. Druck. Ausgelaugt. Ständig unter Strom. Mein Akku ist fast leer.“ Diese oder ähnliche Formulierungen hört man immer wieder von Menschen, die im Burnout sind oder kurz davor stehen. Sie deuten darauf hin, dass die Energiebilanz schon länger gestört ist: Es wird mehr Energie verbraucht als vorhanden ist oder nachgeladen werden kann.

 

 

Apollo 13

 

Um diese Thematik näher zu betrachten, lade ich Sie zu einem imaginären Kinobesuch ein. Gezeigt wird der Film „Apollo 13“ – ein Spielfilm aus dem Jahr 1995, der ein reales Ereignis aus der amerikanischen Raumfahrt zeigt.

 

Mission Apollo 13 startet am 11. April 1970 und soll die dritte bemannte Mondlandung werden. Anfangs sieht alles nach einem „Routineflug“ aus. Dann - ca. 55 Stunden nach dem Start und 300.000 km von der Erde entfernt – geschieht die Katastrophe: Einer der Sauerstofftanks explodiert und beschädigt das Raumschiff erheblich. Aus dem geplanten Mondflug wird eine Rettungsmission. Im Mission Control Center in Houston wird fieberhaft nach einer Lösung gesucht, um die drei Astronauten mit einem beschädigten Schiff wieder gesund zurück zur Erde zu bringen. Dabei wird schnell klar, dass die an Bord verfügbare Energie ein kritischer Faktor ist – wobei die tatsächliche Bedeutung und die daraus resultierenden Konsequenzen zunächst von vielen Mitarbeitern negiert werden. Sie sind in ihrem bisherigen Denken gefangen: „Wir brauchen ...“ bzw. „Es ist unmöglich, dass ...“

 

Schlüsselrollen beim Lösen des Energieproblems spielen der Flight Director Gene Kranz, der Astronaut Ken Mattingly im Simulator und der für die Elektriksysteme verantwortliche Raumfahrtingenieur John Aaron.

 

Hier einige interessante Dialoge aus dem Film – wie sie sich analog auch bei Teambesprechungen in Unternehmen abspielen könnten.

 

Gene Kranz und eine Gruppe von Technikern diskutieren hektisch, welche Optionen für die Umkehr des Raumschiffs sinnvoll wären. Aaron sitzt im Hintergrund und hört eine Weile zu. Dann meldet er sich entschieden zu Wort:

 

Aaron: „Ruhe, Jungs! Strom ist das Wichtigste! Strom ist das Allerwichtigste. Ohne Strom können sie nicht mit uns sprechen, können ihre Flugbahn nicht korrigieren, können den Hitzeschild nicht umdrehen. Wir müssen so viel wie möglich abschalten! SOFORT! So schaffen sie es nie bis zum Wiedereintritt.“

 

Kranz: „Was heißt: So viel wie möglich?“

 

Aaron: „Wenn alle Systeme arbeiten, zieht das Lamb 60 Ampere. Wenn das so weiter geht, sind die Energiezellen des Lamb in 16 Stunden tot – und die Crew auch. Wir müssen runter auf 12 Ampere.“

 

Empörtes Gemurmel der Techniker: „12 Ampere!? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Das reicht nicht mal für einen ganz normalen Staubsauger.“

 

Aaron: „Nein – hört zu! Wir müssen mehr Verbraucher abschalten, und zwar die Kabinenheizung, die Instrumentenbeleuchtung und den Navigationscomputer – das ganze Programm.“

 

Techniker: „Den Navigationscomputer?! Was ist, wenn sie noch einmal zünden müssen – dann wüssten sie nicht mehr, in welche Richtung sie fliegen.“

 

Aaron: „Je mehr Zeit wir hier herunten vertrödeln, um so mehr Saft verschwenden sie da oben. Ich habe es über eine Stunde durchgerechnet.“

 

Kranz: „Definitiv?“

 

Aaron: „15 Stunden!“

 

Kranz überlegt einen Moment und atmet tief durch - dann: „OK John. Sobald wir gezündet haben reduzieren wir den Stromverbrauch. – Tja, und bis dahin werden wir da oben wohl eine gefrorene Kommandokapsel haben. In ein paar Tagen müssen wir sie reaktivieren. Und das nur mit den Reservebatterien.“

 

Techniker: „Das haben wir noch nie probiert. Nicht einmal simuliert“

 

Kranz: „Na dann müssen wir uns was einfallen lassen. Wir müssen die Simulator-Crews zusammeltrommeln und an den Wiedereintritts-Szenarien arbeiten. Wir müssen so viel Ampere wie möglich aus den verdammten Maschinen herausquetschen. Ich will diese Tiefkühltruhe sicher bis auf die Erde bringen – mit Zeitreserve. Wir haben noch nie einen Amerikaner im All verloren. Solange ich hier verantwortlich bin, bleibt keiner da oben. Ein Fehlschlag ist nicht akzeptabel.“

 

 

Etwas später im Film versucht Ken Mattingly, im Simulator eine Prozedur zu entwickeln, mit der die einzelnen Verbraucher reaktiviert werden können, ohne die verfügbare Batterie-Kapazität zu überschreiten. Vor dem Simulator überwacht Aaron mit einem Amperemeter die Versuche.

 

Aaron (zu einem anderen Techniker): „Verbrauchen sie irgendwann mehr als 20 Ampere, kriegen wir die Reaktivierung nicht hin. Sind wir darüber, heißt es „Sayonara“ für den Navigationscomputer und „Gute Nacht“ für den Wiedereintritt.“

 

Techniker: „Wie viel Energie haben wir zur Verfügung?“

 

Aaron: „Reicht gerade mal 9 Stunden für eine Kaffeemaschine“

 

Mattingly: „Wir müssen das Reaktivieren beschleunigen. Es hängt alles von der Reihenfolge ab. Wir schalten ab, was wir nicht unbedingt brauchen und schalten alles zur richtigen Zeit ein.“

 

Mattingly spricht mit Aaron eine Reihenfolge durch. Dabei kommt die Rede auf das Vorheizen eines Aggregats für die Fallschirme.

 

Aaron: „Das Vorheizen würde das Ampere-Budget sprengen.“

 

Mattingly: „Sie müssen vorgewärmt werden. Sie sind schon seit 4 Tagen auf minus 129 Grad.“

 

Aaron: „Na bitte – dann tauschen Sie sie gegen die Fallschirme. Irgendwas.“

 

Mattingly (empört): „Aber wenn wir die Schirme nicht öffnen, dann können wir das Ganze vergessen.“

 

Aaron: „Ken, Sie sagen mir, was Sie brauchen – und ich sage Ihnen, was wir zur Zeit zur Verfügung HABEN. Ich denke mir das doch nicht bloß aus.“

 

Mattingly: „Sie werden alle diese Systeme brauchen“

 

Aaron (laut): „Wir haben nicht genug Strom!!! Leider, Ken. WIR HABEN IHN EINFACH NICHT!“

 

Mattingly (nach einem kurzen Zögern): „OK, ich werde die Sequenzen nochmals durchgehen und sehen, ob ich noch irgendwo etwas finden kann. Fangen wir wieder von vorne an.“

 

Mattingly probiert eine neue Sequenz: „Ich weiß, dass diese Sequenz funktioniert.“

 

Aaron: „Die Sequenz sieht gut aus. Wir haben nur zu viel Strom verbraucht.“

 

Mattingly: „Wie viel zu viel?“

 

Aaron (resignierend): „3 oder 4 Ampere“

 

Mattingly (laut): „Verdammt John: Sind es 3 oder 4?“

 

Aaron: „Vier!“

 

Mattingly denkt nach – dann: „Wir wissen, dass sie in den Batterien des Lamb immer noch genug Strom haben, richtig? Wir haben doch so eine Art Verlängerungskabel. Mit dem leiten wir Strom aus der Kommandokapsel in die Fähre. Wir drehen den Stromfluss um und saugen uns diese 4 Ampere aus den Lamb-Batterien, bevor wir sie abtrennen. Das müsste doch gehen, oder?“

 

Aaron: „Dafür haben wir keine Prozedur. Du wirst eine Menge bei dem Transfer verlieren.“

 

Mattingly: „Ja, ja. Aber alles was wir hier brauchen sind 4 Ampere.“

 

Mattingly simuliert diese Sequenz. Alle Systeme lassen sich starten. Und der Strom reicht!
Aaron (ungläubiger Blick, dann erleichtert): „Ich glaube, jetzt haben wir`s!“

 


In der Folge gelingt es mit vereinten Kräften und einer gehörigen Portion Glück, die Crew gesund zurück auf die Erde zu bringen. Die NASA bezeichnet die Mission später als „erfolgreichen Fehlschlag“, weil die Astronauten nicht auf dem Mond gelandet sind, aber die NASA aus dem Unfall und dem genialen Krisenmanagement eine Menge gelernt hat.

 

 

 

 

Balance von Energiequellen und Verbrauchern

 

Gesundheit, Wohlbefinden und letztendlich auch das Überleben hängen von einer guten Balance aus verfügbarer und verbrauchter Energie ab. Das gilt für einzelne Personen, genau so wie für Teams, Organisationen und Nationen.

 

Man sollte sich nicht erst damit beschäftigen, wenn der Akku fast auf Null ist, sondern periodisch einen Check machen:

 

Was ist der Ladezustand / die Kapazität meiner Batterie im Moment? Es ist ein Unterschied, ob ich 25 oder 55 Jahre alt bin, gerade auf Urlaub war oder in einem anstrengenden Projekt mit vielen Überstunden stecke, gesund oder krank bin. Das heißt: Die verfügbare Energie kann sich situationsabhängig verändern.
Was sind aktuell meine angeschlossenen Verbraucher? z.B.: Arbeit, Familie, Freunde, Sport, Hobbies, soziales Engagement, Internet, Fernsehen, Mobilität, etc.
Wofür verbrauche ich wie viel Zeit / Energie?
Passt meine Batterie-Kapazität zu den aktuellen Verbrauchern?
Wenn es zu viel Verbraucher sind: Welche Verbraucher könnte ich (vorübergehend) abschalten?
Änderung der Reihenfolge?
Welche Möglichkeiten habe ich, den Ladezustand meiner Batterie wieder zu erhöhen? Was liefert mir Energie? Welche Energiequellen könnte ich (wieder mehr) nützen?

 

Ähnliche Fragen können Führungskräfte mit einzelnen Mitarbeitern erörtern, um Überlastungen vorzubeugen.

 

Ein analoger Check ist auf der Ebene von Teams sinnvoll – am besten präventiv einmal pro Jahr. Spätestes aber dann, wenn Überlastungssignale wie schlechte Stimmung, ständiges Jammern, erhöhte Fluktuation, vermehrte Krankenstände oder Beschwerden von außen erkennbar sind.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_13_(Film)
https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_13

 

02.10.2016

 

 


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Apollo 13

 

Um diese Thematik näher zu betrachten, lade ich Sie zu einem imaginären Kinobesuch ein. Gezeigt wird der Film „Apollo 13“ – ein Spielfilm aus dem Jahr 1995, der ein reales Ereignis aus der amerikanischen Raumfahrt zeigt.

 

Mission Apollo 13 startet am 11. April 1970 und soll die dritte bemannte Mondlandung werden. Anfangs sieht alles nach einem „Routineflug“ aus. Dann - ca. 55 Stunden nach dem Start und 300.000 km von der Erde entfernt – geschieht die Katastrophe: Einer der Sauerstofftanks explodiert und beschädigt das Raumschiff erheblich. Aus dem geplanten Mondflug wird eine Rettungsmission. Im Mission Control Center in Houston wird fieberhaft nach einer Lösung gesucht, um die drei Astronauten mit einem beschädigten Schiff wieder gesund zurück zur Erde zu bringen. Dabei wird schnell klar, dass die an Bord verfügbare Energie ein kritischer Faktor ist – wobei die tatsächliche Bedeutung und die daraus resultierenden Konsequenzen zunächst von vielen Mitarbeitern negiert werden. Sie sind in ihrem bisherigen Denken gefangen: „Wir brauchen ...“ bzw. „Es ist unmöglich, dass ...“

 

Schlüsselrollen beim Lösen des Energieproblems spielen der Flight Director Gene Kranz, der Astronaut Ken Mattingly im Simulator und der für die Elektriksysteme verantwortliche Raumfahrtingenieur John Aaron.

 

Hier einige interessante Dialoge aus dem Film – wie sie sich analog auch bei Teambesprechungen in Unternehmen abspielen könnten.

 

Gene Kranz und eine Gruppe von Technikern diskutieren hektisch, welche Optionen für die Umkehr des Raumschiffs sinnvoll wären. Aaron sitzt im Hintergrund und hört eine Weile zu. Dann meldet er sich entschieden zu Wort:

 

Aaron: „Ruhe, Jungs! Strom ist das Wichtigste! Strom ist das Allerwichtigste. Ohne Strom können sie nicht mit uns sprechen, können ihre Flugbahn nicht korrigieren, können den Hitzeschild nicht umdrehen. Wir müssen so viel wie möglich abschalten! SOFORT! So schaffen sie es nie bis zum Wiedereintritt.“

 

Kranz: „Was heißt: So viel wie möglich?“

 

Aaron: „Wenn alle Systeme arbeiten, zieht das Lamb 60 Ampere. Wenn das so weiter geht, sind die Energiezellen des Lamb in 16 Stunden tot – und die Crew auch. Wir müssen runter auf 12 Ampere.“

 

Empörtes Gemurmel der Techniker: „12 Ampere!? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Das reicht nicht mal für einen ganz normalen Staubsauger.“

 

Aaron: „Nein – hört zu! Wir müssen mehr Verbraucher abschalten, und zwar die Kabinenheizung, die Instrumentenbeleuchtung und den Navigationscomputer – das ganze Programm.“

 

Techniker: „Den Navigationscomputer?! Was ist, wenn sie noch einmal zünden müssen – dann wüssten sie nicht mehr, in welche Richtung sie fliegen.“

 

Aaron: „Je mehr Zeit wir hier herunten vertrödeln, um so mehr Saft verschwenden sie da oben. Ich habe es über eine Stunde durchgerechnet.“

 

Kranz: „Definitiv?“

 

Aaron: „15 Stunden!“

 

Kranz überlegt einen Moment und atmet tief durch - dann: „OK John. Sobald wir gezündet haben reduzieren wir den Stromverbrauch. – Tja, und bis dahin werden wir da oben wohl eine gefrorene Kommandokapsel haben. In ein paar Tagen müssen wir sie reaktivieren. Und das nur mit den Reservebatterien.“

 

Techniker: „Das haben wir noch nie probiert. Nicht einmal simuliert“

 

Kranz: „Na dann müssen wir uns was einfallen lassen. Wir müssen die Simulator-Crews zusammeltrommeln und an den Wiedereintritts-Szenarien arbeiten. Wir müssen so viel Ampere wie möglich aus den verdammten Maschinen herausquetschen. Ich will diese Tiefkühltruhe sicher bis auf die Erde bringen – mit Zeitreserve. Wir haben noch nie einen Amerikaner im All verloren. Solange ich hier verantwortlich bin, bleibt keiner da oben. Ein Fehlschlag ist nicht akzeptabel.“

 

 

Etwas später im Film versucht Ken Mattingly, im Simulator eine Prozedur zu entwickeln, mit der die einzelnen Verbraucher reaktiviert werden können, ohne die verfügbare Batterie-Kapazität zu überschreiten. Vor dem Simulator überwacht Aaron mit einem Amperemeter die Versuche.

 

Aaron (zu einem anderen Techniker): „Verbrauchen sie irgendwann mehr als 20 Ampere, kriegen wir die Reaktivierung nicht hin. Sind wir darüber, heißt es „Sayonara“ für den Navigationscomputer und „Gute Nacht“ für den Wiedereintritt.“

 

Techniker: „Wie viel Energie haben wir zur Verfügung?“

 

Aaron: „Reicht gerade mal 9 Stunden für eine Kaffeemaschine“

 

Mattingly: „Wir müssen das Reaktivieren beschleunigen. Es hängt alles von der Reihenfolge ab. Wir schalten ab, was wir nicht unbedingt brauchen und schalten alles zur richtigen Zeit ein.“

 

Mattingly spricht mit Aaron eine Reihenfolge durch. Dabei kommt die Rede auf das Vorheizen eines Aggregats für die Fallschirme.

 

Aaron: „Das Vorheizen würde das Ampere-Budget sprengen.“

 

Mattingly: „Sie müssen vorgewärmt werden. Sie sind schon seit 4 Tagen auf minus 129 Grad.“

 

Aaron: „Na bitte – dann tauschen Sie sie gegen die Fallschirme. Irgendwas.“

 

Mattingly (empört): „Aber wenn wir die Schirme nicht öffnen, dann können wir das Ganze vergessen.“

 

Aaron: „Ken, Sie sagen mir, was Sie brauchen – und ich sage Ihnen, was wir zur Zeit zur Verfügung HABEN. Ich denke mir das doch nicht bloß aus.“

 

Mattingly: „Sie werden alle diese Systeme brauchen“

 

Aaron (laut): „Wir haben nicht genug Strom!!! Leider, Ken. WIR HABEN IHN EINFACH NICHT!“

 

Mattingly (nach einem kurzen Zögern): „OK, ich werde die Sequenzen nochmals durchgehen und sehen, ob ich noch irgendwo etwas finden kann. Fangen wir wieder von vorne an.“

 

Mattingly probiert eine neue Sequenz: „Ich weiß, dass diese Sequenz funktioniert.“

 

Aaron: „Die Sequenz sieht gut aus. Wir haben nur zu viel Strom verbraucht.“

 

Mattingly: „Wie viel zu viel?“

 

Aaron (resignierend): „3 oder 4 Ampere“

 

Mattingly (laut): „Verdammt John: Sind es 3 oder 4?“

 

Aaron: „Vier!“

 

Mattingly denkt nach – dann: „Wir wissen, dass sie in den Batterien des Lamb immer noch genug Strom haben, richtig? Wir haben doch so eine Art Verlängerungskabel. Mit dem leiten wir Strom aus der Kommandokapsel in die Fähre. Wir drehen den Stromfluss um und saugen uns diese 4 Ampere aus den Lamb-Batterien, bevor wir sie abtrennen. Das müsste doch gehen, oder?“

 

Aaron: „Dafür haben wir keine Prozedur. Du wirst eine Menge bei dem Transfer verlieren.“

 

Mattingly: „Ja, ja. Aber alles was wir hier brauchen sind 4 Ampere.“

 

Mattingly simuliert diese Sequenz. Alle Systeme lassen sich starten. Und der Strom reicht!
Aaron (ungläubiger Blick, dann erleichtert): „Ich glaube, jetzt haben wir`s!“

 


In der Folge gelingt es mit vereinten Kräften und einer gehörigen Portion Glück, die Crew gesund zurück auf die Erde zu bringen. Die NASA bezeichnet die Mission später als „erfolgreichen Fehlschlag“, weil die Astronauten nicht auf dem Mond gelandet sind, aber die NASA aus dem Unfall und dem genialen Krisenmanagement eine Menge gelernt hat.

 

 

 

 

Balance von Energiequellen und Verbrauchern

 

Gesundheit, Wohlbefinden und letztendlich auch das Überleben hängen von einer guten Balance aus verfügbarer und verbrauchter Energie ab. Das gilt für einzelne Personen, genau so wie für Teams, Organisationen und Nationen.

 

Man sollte sich nicht erst damit beschäftigen, wenn der Akku fast auf Null ist, sondern periodisch einen Check machen:

 

Was ist der Ladezustand / die Kapazität meiner Batterie im Moment? Es ist ein Unterschied, ob ich 25 oder 55 Jahre alt bin, gerade auf Urlaub war oder in einem anstrengenden Projekt mit vielen Überstunden stecke, gesund oder krank bin. Das heißt: Die verfügbare Energie kann sich situationsabhängig verändern.
Was sind aktuell meine angeschlossenen Verbraucher? z.B.: Arbeit, Familie, Freunde, Sport, Hobbies, soziales Engagement, Internet, Fernsehen, Mobilität, etc.
Wofür verbrauche ich wie viel Zeit / Energie?
Passt meine Batterie-Kapazität zu den aktuellen Verbrauchern?
Wenn es zu viel Verbraucher sind: Welche Verbraucher könnte ich (vorübergehend) abschalten?
Änderung der Reihenfolge?
Welche Möglichkeiten habe ich, den Ladezustand meiner Batterie wieder zu erhöhen? Was liefert mir Energie? Welche Energiequellen könnte ich (wieder mehr) nützen?

 

Ähnliche Fragen können Führungskräfte mit einzelnen Mitarbeitern erörtern, um Überlastungen vorzubeugen.

 

Ein analoger Check ist auf der Ebene von Teams sinnvoll – am besten präventiv einmal pro Jahr. Spätestes aber dann, wenn Überlastungssignale wie schlechte Stimmung, ständiges Jammern, erhöhte Fluktuation, vermehrte Krankenstände oder Beschwerden von außen erkennbar sind.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_13_(Film)
https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_13

 

02.10.2016

 

 

 

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