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Für mich persönlich

 

 

Wenn in Peking ein Fahrrad umfällt

 

Wie viel Bedeutung hat eine Handlung eines einzelnen Menschen? Bewegt sich dadurch wirklich etwas? Manchmal denkt man: „Wenn ich das tue, dann hat das so viel Wirkung, wie wenn in Peking ein Fahrrad umfällt.“ Andererseits ...

Wie viel Gewicht hat meine Meinung?

Ich möchte an die Gedanken des Juli-Newsletters mit einer zweiten Geschichte anschließen, die eine weitere Dimension dieses Themas verdeutlicht (Quelle: Gerhard Reichel: "Der Indianer und die Grille", S. 225).

 

"Wie viel wiegt eine Schneeflocke?" fragte eine Kohlmeise eine Taube.
"Nicht mehr als nichts," kam die Antwort.
"Da muss ich dir eine wunderbare Geschichte erzählen" sagte die Kohlmeise.
"Ich saß einmal auf einem Tannenzweig, dicht am Stamm, und es fing an zu schneien. Es schneite den ganzen Tag und die ganze Nacht. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, fing ich an, die Schneeflocken zu zählen, die sich auf den Zweigen und Nadeln meines Astes aufhäuften. Schließlich waren es genau 3471952. Als die nächste Schneeflocke sanft auf den Zweig fiel, nicht mehr als nichts wiegend, brach der Zweig ab und fiel zur Erde."
Somit am Ende ihrer Erzählung, lief die Kohlmeise davon. Die Taube, schon seit Noahs Zeiten Spezialistin in diesen Fragen, bedachte sorgfältig diese Geschichte und meinte schließlich:
"Vielleicht fehlt nur noch eine Menschenstimme, um Frieden in die Welt zu bringen."


Ohne den Menschen, der einen neuen Gedanken das erste Mal ausgesprochen hat, hätten Andere nicht begonnen, darüber nachzudenken. Ohne die nächsten, die dieser Idee zugestimmt, darüber geredet, sie weiter verbreitet und vielleicht auch weiter entwickelt hätten, wäre die Idee schnell wieder gestorben. Irgendwann ist die Zeit reif. Irgendjemand setzt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eine Handlung, die der Idee zum Durchbruch verhilft.

 

Wer von diesen Menschen ist der wichtigste? Diese Frage ist eben so absurd wie die Frage, welcher Ziegel eines Hauses der wichtigste ist. Jeder trägt zum Ganzen bei.

 

Wir erleben diese Verstärkung von Gedankengut täglich, im Positiven wie im Negativen. Manchmal ist es gar nicht leicht, sich gegen destruktive Strömungen abzuschotten oder sogar dagegen zu wirken, wenn sie von vielen Seiten und oft auch noch unter dem Deckmantel scheinbar rationaler Begründungen daher kommen.

 

Wenn immer mehr Menschen von der Krise reden und Gründe finden, warum es jetzt aber wirklich bergab geht, dann braucht es schon Mut und Zuversicht, um nicht in das kollektive Jammern einzusteigen. Wenn Ausländer pauschal als potenzielle Kriminelle und integrationsunwillige Sozialschmarotzer angefeindet werden, braucht es einen differenzierten Blick, Respekt und Toleranz für das Anders-Sein, um es als Bereicherung statt als Bedrohung und Ärgernis sehen zu können.

Wann immer man sich entschließt, aus der Haltung der Wertschätzung zu handeln, trägt man ein kleines Stück dazu bei, die Welt ein wenig lebenswerter und friedlicher zu machen.

 

Immer wieder.

 

Und wieder.

 

08.08.2009

 

 


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Ich möchte an die Gedanken des Juli-Newsletters mit einer zweiten Geschichte anschließen, die eine weitere Dimension dieses Themas verdeutlicht (Quelle: Gerhard Reichel: "Der Indianer und die Grille", S. 225).

 

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"Nicht mehr als nichts," kam die Antwort.
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Somit am Ende ihrer Erzählung, lief die Kohlmeise davon. Die Taube, schon seit Noahs Zeiten Spezialistin in diesen Fragen, bedachte sorgfältig diese Geschichte und meinte schließlich:
"Vielleicht fehlt nur noch eine Menschenstimme, um Frieden in die Welt zu bringen."


Ohne den Menschen, der einen neuen Gedanken das erste Mal ausgesprochen hat, hätten Andere nicht begonnen, darüber nachzudenken. Ohne die nächsten, die dieser Idee zugestimmt, darüber geredet, sie weiter verbreitet und vielleicht auch weiter entwickelt hätten, wäre die Idee schnell wieder gestorben. Irgendwann ist die Zeit reif. Irgendjemand setzt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eine Handlung, die der Idee zum Durchbruch verhilft.

 

Wer von diesen Menschen ist der wichtigste? Diese Frage ist eben so absurd wie die Frage, welcher Ziegel eines Hauses der wichtigste ist. Jeder trägt zum Ganzen bei.

 

Wir erleben diese Verstärkung von Gedankengut täglich, im Positiven wie im Negativen. Manchmal ist es gar nicht leicht, sich gegen destruktive Strömungen abzuschotten oder sogar dagegen zu wirken, wenn sie von vielen Seiten und oft auch noch unter dem Deckmantel scheinbar rationaler Begründungen daher kommen.

 

Wenn immer mehr Menschen von der Krise reden und Gründe finden, warum es jetzt aber wirklich bergab geht, dann braucht es schon Mut und Zuversicht, um nicht in das kollektive Jammern einzusteigen. Wenn Ausländer pauschal als potenzielle Kriminelle und integrationsunwillige Sozialschmarotzer angefeindet werden, braucht es einen differenzierten Blick, Respekt und Toleranz für das Anders-Sein, um es als Bereicherung statt als Bedrohung und Ärgernis sehen zu können.

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