Zukunft gestalten – Teil 2: Sinn oder Unsinn von Leitbildern
Vision: „Wie soll unser Unternehmen in Zukunft aussehen?“
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Mission: „Warum haben wir diese Vision? Wozu ist unser Unternehmen gut? Welchen Nutzen stiftet es?“
Dieser Blickwinkel hat die Aufgabe, den Mitarbeitern ein Bewusstsein der Sinnhaftigkeit ihres Tuns zu vermitteln, denn Menschen wollen Sinn stiften und auch selbst Sinn finden. | |
Kultur: „Was sind unsere wesentlichen Werthaltungen und Normen? Wie wollen wir handeln? Wie gehen wir miteinander um? Wie gehen wir mit Kunden, Lieferanten, Partnern um?“
Die Kultur ist dabei nicht das, was niedergeschrieben ist, sondern das, was „wirklich läuft“. An der realen Kultur zeigt sich, welche Teile der Vision bereits gelebt werden und welche (noch) nicht. | |
Leitbild: Zusammenfassung von Mission, Vision, Soll-Kultur und grundsätzlichen Handlungsmaximen.
Als Orientierungsrahmen beschreibt es in Form werteorientierter Leitsätze Normen, erwünschte Werte und Leitlinien für das Handeln. | |
Die erste Ebene ist die Umgebung, in der das Unternehmen agiert, von der es geprägt wird, die ihm Möglichkeiten bietet, aber auch Grenzen setzt. Auf diese Umwelt wirken die Mitarbeiter durch konkrete Verhaltensweisen ein, in Form von Aktion und Reaktion bzw. durch das Erfüllen bestimmter Aufgaben. Ihr Verhalten wird gesteuert durch ihre Fähigkeiten, ihren "inneren" Möglichkeiten und Grenzen. Auf dieser Ebene finden wir auch Ziele, Pläne und Strategien. Diese Fähigkeiten werden durch die Glaubenssysteme des Unternehmens und der Mitarbeiter organisiert, die auch die Motivation für die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten liefern. Hier spielen Über-zeugungen und Werte eine wichtige Rolle. Diese wiederum sind die Folge der Identität, d.h. der Vorstellung, wer das Unternehmen bzw. jeder einzelne Mitarbeiter ist. Die Spiritualität schließlich ist die Ebene, aus der jede der unteren Ebenen ihren Sinn bezieht.
Bezieht man die von J. Nichols beschrieben drei Ebenen der Führung mit ein, ergibt sich folgendes Bild:
Meta-Führung: Durch sie entsteht Energie in Richtung einer Vision unter Definition eines attraktiven Sinnbezugs. Hier wirken vor allem die Ebenen der Spiritualität und der Identität. | |
Makro-Führung: Führung wird hier auf zwei Arten wirksam: wegweisend (Wo geht es hin? Welchen Weg wollen wir gehen?) kulturbildend (Was ist uns wichtig? In welchem Geist wollen wir unsere Ziele erreichen?) Makro-Führung konzentriert sich vor allem auf die Ebene der Werte und Überzeugungen und schafft somit die Verbindung zwischen der schwer fassbaren Sinn- und Visionskomponente und den Umsetzungsebenen. Hier ist auch der Prüfstein für die Vision, denn wenn die Mitarbeiter die damit verbundenen Werte nicht teilen, werden sie sich kaum für ihre Umsetzung engagieren. | |
Mikro-Führung: Mit ihr erfolgt die Steuerung der Umsetzung durch das Entwickeln von Strategien und Zielen, der Organisation von Strukturen und Prozessen sowie der operativen Mitarbeiterführung. Sie bewegt sich vor allem auf den Ebenen Fähigkeiten, Verhalten und Umgebung. | |
Eine Vision als realistisch-möglicher aber noch nicht realisierter Zustand führt ein Unternehmen über seine momentanen Grenzen hinaus und bewirkt eine ständige Weiterentwicklung. | |
In Zeiten schneller Veränderungen kann es zu kurzfristigem Chaos kommen. Hier ist ein langfristiges Zielbild ein wichtiger Rückhalt bzw. Ruhepol und oft die einzige Orientierung, um Schritte in die richtige Richtung zu setzen. | |
Eine kraftvolle Vision ist die Quelle, aus der Kreativität, Innovation und Engagement entspringen. Sie schafft Mut, Begeisterung und Optimismus. | |
Durch die Orientierung an den Zukunftsbildern, Werten und Spielregeln wird die Selbststeuerung bei den Mitarbeitern gefördert, was direkte Anweisungen durch Führungskräfte minimieren kann. Dadurch werden Führungskräfte entlastet und die Spielräume der Mitarbeiter erweitert. | |
Durch ein Gefühl für das größere Ganze können Mitarbeiter Managemententscheidungen besser einschätzen und nachvollziehen. | |
Findet der Mitarbeiter in der Vision einen für ihn relevanten Sinn und sind seine individuellen Werte mit den zentralen Unternehmenswerten ausreichend vereinbar, kann das seine Motivation erheblich fördern. | |
Wird diese Begeisterung für eine Sache von vielen Mitarbeitern geteilt, entsteht eine gebündelte Kraft, ebenso ein Zusammenhalt, der auch in schwierigen Zeiten stabilisierend wirkt. | |
Die Vision setzt schöpferische Energie in Bewegung. Sie verändert die Wahrnehmung und lässt Chancen besser erkennen und ergreifen. Sie gibt auch bei Rückschlägen den Mut und den Willen zum Weitermachen. | |
15.11.2007
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Zukunft gestalten – Teil 2: Sinn oder Unsinn von Leitbildern
Vision: „Wie soll unser Unternehmen in Zukunft aussehen?“
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Mission: „Warum haben wir diese Vision? Wozu ist unser Unternehmen gut? Welchen Nutzen stiftet es?“
Dieser Blickwinkel hat die Aufgabe, den Mitarbeitern ein Bewusstsein der Sinnhaftigkeit ihres Tuns zu vermitteln, denn Menschen wollen Sinn stiften und auch selbst Sinn finden. | |
Kultur: „Was sind unsere wesentlichen Werthaltungen und Normen? Wie wollen wir handeln? Wie gehen wir miteinander um? Wie gehen wir mit Kunden, Lieferanten, Partnern um?“
Die Kultur ist dabei nicht das, was niedergeschrieben ist, sondern das, was „wirklich läuft“. An der realen Kultur zeigt sich, welche Teile der Vision bereits gelebt werden und welche (noch) nicht. | |
Leitbild: Zusammenfassung von Mission, Vision, Soll-Kultur und grundsätzlichen Handlungsmaximen.
Als Orientierungsrahmen beschreibt es in Form werteorientierter Leitsätze Normen, erwünschte Werte und Leitlinien für das Handeln. | |
Die erste Ebene ist die Umgebung, in der das Unternehmen agiert, von der es geprägt wird, die ihm Möglichkeiten bietet, aber auch Grenzen setzt. Auf diese Umwelt wirken die Mitarbeiter durch konkrete Verhaltensweisen ein, in Form von Aktion und Reaktion bzw. durch das Erfüllen bestimmter Aufgaben. Ihr Verhalten wird gesteuert durch ihre Fähigkeiten, ihren "inneren" Möglichkeiten und Grenzen. Auf dieser Ebene finden wir auch Ziele, Pläne und Strategien. Diese Fähigkeiten werden durch die Glaubenssysteme des Unternehmens und der Mitarbeiter organisiert, die auch die Motivation für die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten liefern. Hier spielen Über-zeugungen und Werte eine wichtige Rolle. Diese wiederum sind die Folge der Identität, d.h. der Vorstellung, wer das Unternehmen bzw. jeder einzelne Mitarbeiter ist. Die Spiritualität schließlich ist die Ebene, aus der jede der unteren Ebenen ihren Sinn bezieht.
Bezieht man die von J. Nichols beschrieben drei Ebenen der Führung mit ein, ergibt sich folgendes Bild:
Meta-Führung: Durch sie entsteht Energie in Richtung einer Vision unter Definition eines attraktiven Sinnbezugs. Hier wirken vor allem die Ebenen der Spiritualität und der Identität. | |
Makro-Führung: Führung wird hier auf zwei Arten wirksam: wegweisend (Wo geht es hin? Welchen Weg wollen wir gehen?) kulturbildend (Was ist uns wichtig? In welchem Geist wollen wir unsere Ziele erreichen?) Makro-Führung konzentriert sich vor allem auf die Ebene der Werte und Überzeugungen und schafft somit die Verbindung zwischen der schwer fassbaren Sinn- und Visionskomponente und den Umsetzungsebenen. Hier ist auch der Prüfstein für die Vision, denn wenn die Mitarbeiter die damit verbundenen Werte nicht teilen, werden sie sich kaum für ihre Umsetzung engagieren. | |
Mikro-Führung: Mit ihr erfolgt die Steuerung der Umsetzung durch das Entwickeln von Strategien und Zielen, der Organisation von Strukturen und Prozessen sowie der operativen Mitarbeiterführung. Sie bewegt sich vor allem auf den Ebenen Fähigkeiten, Verhalten und Umgebung. | |
Eine Vision als realistisch-möglicher aber noch nicht realisierter Zustand führt ein Unternehmen über seine momentanen Grenzen hinaus und bewirkt eine ständige Weiterentwicklung. | |
In Zeiten schneller Veränderungen kann es zu kurzfristigem Chaos kommen. Hier ist ein langfristiges Zielbild ein wichtiger Rückhalt bzw. Ruhepol und oft die einzige Orientierung, um Schritte in die richtige Richtung zu setzen. | |
Eine kraftvolle Vision ist die Quelle, aus der Kreativität, Innovation und Engagement entspringen. Sie schafft Mut, Begeisterung und Optimismus. | |
Durch die Orientierung an den Zukunftsbildern, Werten und Spielregeln wird die Selbststeuerung bei den Mitarbeitern gefördert, was direkte Anweisungen durch Führungskräfte minimieren kann. Dadurch werden Führungskräfte entlastet und die Spielräume der Mitarbeiter erweitert. | |
Durch ein Gefühl für das größere Ganze können Mitarbeiter Managemententscheidungen besser einschätzen und nachvollziehen. | |
Findet der Mitarbeiter in der Vision einen für ihn relevanten Sinn und sind seine individuellen Werte mit den zentralen Unternehmenswerten ausreichend vereinbar, kann das seine Motivation erheblich fördern. | |
Wird diese Begeisterung für eine Sache von vielen Mitarbeitern geteilt, entsteht eine gebündelte Kraft, ebenso ein Zusammenhalt, der auch in schwierigen Zeiten stabilisierend wirkt. | |
Die Vision setzt schöpferische Energie in Bewegung. Sie verändert die Wahrnehmung und lässt Chancen besser erkennen und ergreifen. Sie gibt auch bei Rückschlägen den Mut und den Willen zum Weitermachen. | |
15.11.2007
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