Wertschätzung - Teil 3: Der Wert unangenehmer Situationen
Der Wert unangenehmer Situationen
Auch wenn wir uns über unangenehme Dinge nicht freuen, so lohnt es sich doch, sie wert zu schätzen. Etwas Angenehmes ist ein Geschenk des Lebens, dessen Wert wir schon an der schönen Verpackung erkennen. Etwas Unangenehmes ist meist ebenfalls ein Geschenk, aber es ist unansehnlich oder sogar hässlich verpackt. Den wahren Wert erkennen wir oft erst, wenn wir uns die Mühe gemacht haben, es auszupacken.
Dazu ein Beispiel:
Wenn ich als Führungskraft einen Mitarbeiter habe, der engagiert und verlässlich seine Arbeit erledigt – habe ich für ihn Wertschätzung? Wahrscheinlich ja. Wie ist es aber mit einem unangenehmen Mitarbeiter, der öfter Punkte anspricht, die ihm nicht passen, der Aufträge, deren Sinn er nicht erkennt, liegen lässt und erst nach der dritten Aufforderung widerwillig erledigt: ist dieser Mitarbeiter ein Ärgernis oder ein „Schatz“? Es ist eine sehr menschliche Reaktion, wenn ich mich über eine unangenehme Mitarbeiter-Aktion ärgere. Ich kann sie aber auch wertschätzen – als Signal, dass ich eine Lernaufgabe habe.
Was könnten Lektionen für MICH sein? Hier einige Möglichkeiten:
Ich nehme mir allgemein zu wenig Zeit, mit dem Mitarbeiter zu kommunizieren | |
Es gibt zwischen mir und dem Mitarbeiter Missverständnisse | |
Ich nehme mir zu wenig Zeit, dem Mitarbeiter den Nutzen der von ihm ungeliebten Aufgaben zu vermitteln | |
Ich übernehme oft unreflektiert Aufträge „von oben“ (und delegiere sie an den Mitarbeiter weiter), bei denen die Aufwand-Nutzen-Relation nicht stimmt und vergeude dadurch meine bzw. Mitarbeiterressourcen. D.h.: ich müsste Aufträge von oben öfter hinterfragen und ggf. den Mut aufbringen, sie mit meiner Führungskraft zu diskutieren | |
Wenn ich beispielsweise für ein Problem endlich die Lösung finde, bin ich erleichtert. Ich bin dankbar für die Lösung, kann sie wertschätzen. Andererseits steckt aber bereits im Problem selbst etwas Wertvolles. Das Problem fordert mich heraus, Fähigkeiten zu entwickeln, die ich vorher noch nicht hatte, wodurch ich mein Handlungsrepertoire erweitere.
Um diesen positive Kern des Unangenehmen zu entdecken, benötigt man Gelassenheit, Achtsamkeit im Hier und Jetzt sowie eine konstruktive Neugierde der Situation gegenüber: Was will sie mich lehren?
Diese Sichtweise bewirkt auch noch etwas Anderes: Sie bringt mich aus einer Opfer-Haltung heraus und fördert die Selbstverantwortung – und das ist letztendlich die Wertschätzung meines eigenen Potenzials, auch mit Schwierigkeiten gut umgehen zu können.
21.01.2010
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Wertschätzung - Teil 3: Der Wert unangenehmer Situationen
Der Wert unangenehmer Situationen
Auch wenn wir uns über unangenehme Dinge nicht freuen, so lohnt es sich doch, sie wert zu schätzen. Etwas Angenehmes ist ein Geschenk des Lebens, dessen Wert wir schon an der schönen Verpackung erkennen. Etwas Unangenehmes ist meist ebenfalls ein Geschenk, aber es ist unansehnlich oder sogar hässlich verpackt. Den wahren Wert erkennen wir oft erst, wenn wir uns die Mühe gemacht haben, es auszupacken.
Dazu ein Beispiel:
Wenn ich als Führungskraft einen Mitarbeiter habe, der engagiert und verlässlich seine Arbeit erledigt – habe ich für ihn Wertschätzung? Wahrscheinlich ja. Wie ist es aber mit einem unangenehmen Mitarbeiter, der öfter Punkte anspricht, die ihm nicht passen, der Aufträge, deren Sinn er nicht erkennt, liegen lässt und erst nach der dritten Aufforderung widerwillig erledigt: ist dieser Mitarbeiter ein Ärgernis oder ein „Schatz“? Es ist eine sehr menschliche Reaktion, wenn ich mich über eine unangenehme Mitarbeiter-Aktion ärgere. Ich kann sie aber auch wertschätzen – als Signal, dass ich eine Lernaufgabe habe.
Was könnten Lektionen für MICH sein? Hier einige Möglichkeiten:
Ich nehme mir allgemein zu wenig Zeit, mit dem Mitarbeiter zu kommunizieren | |
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Ich übernehme oft unreflektiert Aufträge „von oben“ (und delegiere sie an den Mitarbeiter weiter), bei denen die Aufwand-Nutzen-Relation nicht stimmt und vergeude dadurch meine bzw. Mitarbeiterressourcen. D.h.: ich müsste Aufträge von oben öfter hinterfragen und ggf. den Mut aufbringen, sie mit meiner Führungskraft zu diskutieren | |
Wenn ich beispielsweise für ein Problem endlich die Lösung finde, bin ich erleichtert. Ich bin dankbar für die Lösung, kann sie wertschätzen. Andererseits steckt aber bereits im Problem selbst etwas Wertvolles. Das Problem fordert mich heraus, Fähigkeiten zu entwickeln, die ich vorher noch nicht hatte, wodurch ich mein Handlungsrepertoire erweitere.
Um diesen positive Kern des Unangenehmen zu entdecken, benötigt man Gelassenheit, Achtsamkeit im Hier und Jetzt sowie eine konstruktive Neugierde der Situation gegenüber: Was will sie mich lehren?
Diese Sichtweise bewirkt auch noch etwas Anderes: Sie bringt mich aus einer Opfer-Haltung heraus und fördert die Selbstverantwortung – und das ist letztendlich die Wertschätzung meines eigenen Potenzials, auch mit Schwierigkeiten gut umgehen zu können.
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